Während die Aktienmärkte im ersten Halbjahr auf neue Rekordstände kletterten, leiteten auch die ersten Notenbanken mit Zinssenkungen die geldpolitische Wende ein. Bleibt das Umfeld auch weiterhin positiv?

In der Reihe Fonds-exklusiv blicken die Fondsmanager ausgewählter Fonds auf die Entwicklung im ersten Halbjahr 2024 zurück und geben ihre Einschätzung darauf, was die Märkte im Jahr 2024 erwarten könnte. (Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.)

Fonds & Wertentwicklung

Der ERSTE BOND EURO CORPORATE investiert überwiegend in Unternehmensanleihen europäischer Emittent:innen sehr guter bis mittlerer Bonität, die auf Euro lauten. Das Rating (Bonität) der Anleihen im Fonds liegt vorrangig im Investment-Grade-Bereich. In den Veranlagungsprozess sind ökologische und soziale Faktoren sowie Unternehmensführungsfaktoren integriert.

Hinweis: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung des Fonds zu.

Performancedarstellung seit Fondsbeginn. Die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. Die Wertentwicklung unterstellt eine vollständige Wiederveranlagung der Ausschüttung und berücksichtigt die Verwaltungsgebühr sowie eine allfällige erfolgsbezogene Vergütung. Der bei Kauf gegebenenfalls anfallende einmalige Ausgabeaufschlag und allenfalls individuelle transaktionsbezogene oder laufend ertragsmindernde Kosten (z.B. Konto- und Depotgebühren) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt.

Kommentar von Fondsmanager Michiel van der Werf

Wie fällt Ihr Fazit zum ersten Halbjahr aus?

Die sehr gute Entwicklung von Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating hat dafür gesorgt, dass der Fonds im ersten Halbjahr, trotz der seit Jahresbeginn steigenden Zinsen für Staatsanleihen, eine schwarze Null erzielen konnte. (Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.)

Die globale Wirtschaft hat trotz Unsicherheiten ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Die US-Notenbank scheint am Ende ihrer restriktiven Geldpolitik angekommen zu sein, und die Eurozone bzw. die Europäische Zentralbank dürfte diesem Pfad folgen, was an der ersten Zinssenkung im Juni um 0,25% bereits ersichtlich wurde. Wenn sich die Finanzsysteme als weniger widerstandsfähig erweisen als bisher angenommen, könnten die Zentralbanken bereit sein, die Zinsen schnell zu senken.

Die Rallye zum Jahresende 2023 konnte ins Folgejahr mitgenommen werden und verstärkte sich sogar in den ersten drei Monaten des Jahres nochmals. Allerdings kam es in bestimmten Marktsegmenten teilweise auch zu Verwerfungen. Speziell im Februar 2024 kamen Banken mit der Spezialisierung auf Vergabe von Commercial Real Estate Krediten etwas unter Druck. Insgesamt war das Bild für Banken aber durchaus positiv über die Berichtsperiode.

Gegen Ende des Beobachtungszeitraums gab es die erste Zinssenkung der EZB seit 2019. Nach der Zinssenkung im Juni um 25 Basispunkte gab die Europäische Zentralbank (EZB) nur wenige Hinweise zur weiteren Zinspolitik. Bescheidene Aufwärtskorrekturen des BIP-Wachstums im Jahr 2024, die hartnäckiger als erwartete Inflation sowie die Kommentare von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz deuten allerdings darauf hin, dass die EZB keine Eile hat, weitere Zinsschritte zu unternehmen.

 

Welche Schwerpunkte setzten Sie im Fonds?

In dem Sektor Banken und Versicherungen waren wir übergewichtet, und das bleiben wir auch weiterhin. Die Banken profitieren nach wie vor von den höheren Zinsmargen und nachdem mögliche Zinssenkungen voraussichtlich weiter nach hinten verschoben werden, wird das vorläufig andauern. Die Devise „höhere Zinsen über eine längere Zeit“ scheint wieder an Attraktivität gewonnen zu haben.

 

Welche Erwartungen haben Sie für das restliche Jahr?

Die meisten Unternehmen im Investment-Grade stehen weiterhin solide da. Auch wenn die Umsätze teilweise leicht zurückgehen und die Gewinnmargen weiter unter Druck stehen, so können viele die Preiserhöhungen weitergeben. Der Ratingzyklus verbessert sich momentan sogar und die die Drift-Ratio (Rating-Upgrades abzgl. Downgrades dividiert durch das bewertete Universum) in Europa liegt aktuell nahe dem höchsten jemals verzeichneten Wert.

Der makroökonomische Hintergrund bleibt damit in der „goldenen Mitte“ von nicht zu kalt (Wachstum verbessert sich), aber auch nicht zu heiß (geldpolitische Lockerung, aber unter Kontrolle). Die Bewertungen im Investmentgrade-Segment liegen eher im durchschnittlichen als im hohen Bereich und sind in dem Umfeld nicht „überteuert“. Daher sehen wir den ERSTE BOND EURO CORPORATE mit einer Rendite von knapp unter vier Prozent (per 30.06.2024) weiterhin als eine gute Empfehlung. (Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.)

Disclaimer der Verwaltungsgesellschaft Erste Asset Management GmbH und deren Vertriebsstelle Erste Bank Gruppe

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